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Herstellung

Die seit den 1950er-Jahren genutzte Technologie der Teppichbodenherstellung gleicht dem Prinzip einer Nähmaschine. Mithilfe einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Nadeln wird der Flor- oder Polfaden (Fäden der textilen Gehschicht) auf ein bereits vorgefertigtes Trägermaterial (die unterste, verstärkende Schicht) genadelt. Unter den Nadeln läuft das Trägermaterial, das am Ende durch eine Walze abgezogen wird. Ein Greifer unterhalb des Trägermaterials hält den Florfaden beim Zurückziehen der Nadel fest. Die Dichte des textilen Bodenbelags wird durch die Abzugsgeschwindigkeit bestimmt. Pro Stunde können etwa 120 m² bis 300 m² Ware entstehen.

Auf der Rückseite des Trägermaterials wird die Unterschlinge (Faden) durch einen Latexvorstrich kaschiert (befestigt). Eine erneute Latex-Einbindung nennt man Zweitrücken. Sie erhöht die horizontale Stabilität und die vertikale Dehnbarkeit. Das Trägermaterial kann aus pflanzlichen Fasern, wie Jute, oder synthetischen Fasern bestehen. Schlingenflor entsteht, indem die Nadeln durch das Trägermaterial stechen. In der Öse führen sie den Polfaden, der durch das Material dringt. Auf der Unterseite halten Greifer den Faden in einer bestimmten Höhe fest. Nachdem die Nadeln wieder nach oben geglitten sind, wird das Trägermaterial weiter transportiert. Für die nächsten Schlingen wiederholen sich die Schritte. Die Herstellung von Schnittflor gleicht in den ersten Schritten der Herstellung von Schlingenflor. Der Unterschied machen die Greifer aus. Diese sind wie kleine Messer ausgebildet, die durch Bewegung die Schlinge durchtrennen. Auch hier wird die Unterschlinge auf der Rückseite des Trägermaterials durch einen Latexvorstrich kaschiert. Die Möglichkeit der Zweitrückenausstattung gibt es ebenso.

Arten

Schlingenflor oder -pol (Bouclé): der Florfaden bleibt geschlossen. Schnittflor oder -pol (Velours): Der Florfaden wird aufgeschnitten. Schlingenschnittpol ist die Verbindung beider Techniken.

Eigenschaften

Fußwarm, hautsympathisch, gelenkschonend, hoher Gehkomfort, schallabsorbierend.

Einsatzbereiche

Wohnbau, Verwaltungsbau, Großraumbüros.

Lebensdauer

Abhängig von der Beanspruchung: etwa 10 Jahre.

Reinigung

Unterhaltsreinigung: Staubsaugen, Bürststaubsaugen. Die Fleckenbehandlung ist eingeschränkt. Die Kosten der Unterhaltsreinigung sind bei Teppichböden geringer als bei Glattböden.

Verlegeart

Entscheidend für die Wahl der Verlegeart sind die Frequentierung des Bereichs, in dem der textile Bodenbelag verlegt wird, und dessen Qualität. Bei schwach beanspruchten Räumen mit geringer Größe kann der Bodenbelag lose verlegt werden. Dabei werden lediglich Fußleisten an der Wand zur Befestigung verwendet. Die Verlegung ist jedoch nicht DIN-gerecht. Bei Räumen von 16 m² und 20 m² mit geringer Frequentierung ist die Verlegung mit Klebeband möglich. Das doppelseitige Klebeband dient nur der Randbefestigung. Eine Neuverlegung ist einfach, da das Klebeband leicht zu lösen ist. Jedoch lassen sich die Klebebandrückstände vergleichsweise schwierig entfernen. Weitere Verlegearten: Verspannen (siehe Weben), verkleben (siehe Nadeln).

Sanierung

Zeitaufwendig. Es sollte der komplette Belag ausgewechselt werden, um die unterschiedlichen Abnutzungen nicht zu sehen.

Vorbereitung des Untergrunds

Eben, rissfrei, fest, sauber, trocken und trennmittelfrei. Der Untergrund ist zu spachteln und zu grundieren.

Normen

  • DIN EN 984
  • DIN EN 985
  • DIN EN 995
  • DIN EN 1307
  • DIN EN 1318
  • ISO 1766
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