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  2. PVC – hygienisch und farbenfroh

Herstellung

Polyvinylchlorid ist ein thermoplastischer Kunststoff, der aus einem Gemisch aus Erdöl (43%) und Chlor (57%) besteht. Erst durch den Zusatz von Weichmachern erhält das Material seine Elastizität. In diesem Zustand ist es allerdings noch nicht stabil gegen Hitze, Alterung und Witterungseinflüsse, weshalb Stabilisatoren (Schwermetallsalze oder Sojaöl), Additive und Füllstoffe zugegeben werden. Hierbei bildet das Material seine spezifischen Eigenschaften aus. Es gibt drei Herstellungsweisen: Das Kalanderverfahren (Walzwerk) formt 1 mm dicke Folien. Eine darauffolgende Doublieranlage (franz. doubler: verdoppeln) verschweißt unter Druck und Wärme die Folien miteinander. Mit diesem Verfahren können homogene und heterogene sowie Beläge mit und ohne Trägerschicht hergestellt werden.

Das Pressverfahren verformt unter Druck und Wärmezufuhr das fertige Gemisch zu einem Block. Anschließend kann aus dem Block die gewünschte Foliendicke geschnitten werden. Nachdem die Oberfläche geschliffen und wärmebehandelt ist, erfolgt das Ausstanzen der Platten. Bei diesem Ablauf werden ausschließlich Platten hergestellt. Beim Streichverfahren ist immer ein Trägermaterial aus Polyestervlies, Schaumstoff oder Kork nötig. Die flüssige bis zähflüssige PVC-Masse wird in wiederholten Schichten auf den Träger gestrichen und in einem Gelierkanal bei 150 °C verfestigt (geliert). Bei jeder dieser Methoden wird die Oberfläche behandelt. In der Regel veredelt unter UV-Licht ausgehärtetes Polyurethan die Oberfläche des Bodenbelags. Durch die Versiegelung erhöht sich der Widerstand gegen UV-Bestrahlung und Nässe, des Weiteren erhöht sich die Verschleißfestigkeit und somit die Nutzungsdauer des Belags.

Arten

PVC-Bahnen, PVC-Platten. Geschäumte CV-Bodenbeläge (Cushioned Vinyl): die Trägerschicht besteht aus geschäumtem PVC. Homogene Beläge: durchgehend gleiche Materialzusammensetzung, Färbung und Musterung. Heterogene Beläge: Nutz- und Trägerschicht aus unterschiedlichem Material.

Eigenschaften

Beständigkeit gegen Licht- und Witterungseinflüsse, weichfedernd, schmutzunempfindlich, hoher Verschleißwiderstand.

Einsatzbereiche

Wohnbau, Industriebau, Krankenhäuser, Labore, Operationssäle, Reinräume.

Lebensdauer

Abhängig von der Beanspruchung: durchschnittlich 9 bis 10 Jahre.

Reinigung

Unterhaltsreinigung: Feuchtwischen, Nasswischen. Pflege: Sprayreinigung und Wischen. Die Oberfläche nicht schleifen. Für eine leichtere Reinigung ist die Ausbildung einer geeigneten Kehle an der Verbindungsstelle zur Fußbodenleiste von Vorteil.

Verlegeart

Aufgerollte Ware stehend vor dem Verkleben lagern. Platten fächerförmig auslegen. Unterbodentemperatur nicht unter 15 °C, bei Fußbodenheizung 18 °C bis 22 °C, Raumtemperatur mindestens 18 °C, relative Luftfeuchtigkeit 40 % bis 65 %. Die raumklimatischen Bedingungen sollten drei Tage vor und bis zu sieben Tage nach Verlegearbeiten eingehalten werden. Es gibt zwei Verklebearten: Das Nassklebeverfahren kann nur auf saugfähigen Untergründen angewandt werden.

PVC

Das Haftklebeverfahren kann sowohl auf saugfähigen als auch nicht saugfähigen Untergründen angewandt werden. Die Einlegezeit des Bodenbelags ist von den raumklimatischen Bedingungen abhängig. Wichtig ist der saubere Kantenbeschnitt, der einen sauberen Nahtschluss ermöglicht. Der Kantenbeschnitt kann vor oder nach dem Klebstoffauftrag erfolgen.

Sanierung

Ein Austausch von einzelnen Bahnen sowie Platten ist möglich. Jedoch ist ein Unterschied wahrnehmbar.

Vorbereitung des Untergrunds

Eben, fest, rissfrei, trocken.

Normen

  • DIN EN 649
  • DIN EN 650
  • DIN EN 651
  • DIN EN 652
  • DIN EN 654
  • DIN EN 14041
  • DIN 18365
  • DIN 18299
  • DIN 1960
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